Die Führung begann mit der Entstehung der Orgeln, und wer hätte das gedacht: Es fing bei der Kuckucksuhr an. Die Gäste der Tagespflege brachten sich aktiv mit ein. Sie erinnerten sich teilweise noch an den Waldkircher Orgelbauer und kannten ihn auch persönlich. Die Museumspädagogin lies die Besucherinnen und Besucher auch einmal Orgelpfeifen halten und ausprobieren. „Das kribbelt ja ganz schön und ordentlich Luft braucht man auch“, war das allgemeine Fazit. Danach wurde der Blasebalg bestaunt und ausprobiert. Natürlich wurden auch einige Lieder gespielt. Das Highlight für unsere Gästegruppe, die alle an Demenz erkrankt sind, war dabei das Erkennen der alten, bekannten Lieder. Bei der letzten Orgel von Ottmar Alt hielt es eine Besucherin nicht mehr auf dem Stuhl und sie tanzte im Hintergrund zu der Musik.

„Toll das wir das erleben durften, das könnten wir viel öfter machen“, tönte es im Bus aus den hinteren Reihen auf der Rückfahrt. Auch Sätze wie „Jetzt haben wir auf unser Alter noch so viel gelernt“ oder „Ich kann das alles gar nicht verstehen wie das funktioniert obwohl wir alles ganz genau anschauen durften, unglaublich“ sprudelte es im Bus durcheinander.

Auch wenn es dem ein oder anderen Gast etwas zu laut war, wenn die Orgeln gespielt wurde, „wir würden es jeder Zeit wieder machen!“ Alle kamen mit einem Strahlen in der Tagespflege Hilda an und schwärmen noch immer, wenn wir allen die Bilder zeigen.

Auch die Mitarbeitenden haben viel gelernt und es war für alle unglaublich schön zu sehen, wie unsere Gäste mit Demenz aufgetaut sind. Dies zeigt uns immer wieder: Wir machen es genau richtig! Menschen mit Demenz gehören in den Mittelpunkt der Gesellschaft und können weiterhin auch mit verschiedenen Krankheitsbildern am Sozialleben teilnehmen. Allen Angehörigen wollen wir mitgeben: Seid Mutig und geht auch mit euren betagten Eltern weiterhin ins Museum, Theater oder zu Veranstaltungen. Lasst die Erinnerungen Leben.